Die Wellen, die Du schlägst

Geschrieben am 28.01.2025
von SR


Du sitzt in einem Park, unter einem alten Baum, dessen Schatten Dich vor der heißen Sonne schützt.

Um Dich herum hörst Du die Stimmen der Menschen – laut, ungeduldig, manchmal scharf. Kinder streiten um eine Schaukel, ein Paar diskutiert hektisch, jemand flucht ins Telefon. Es fühlt sich an, als würde die Welt zunehmend aus den Fugen geraten. Die Menschen sprechen, aber sie hören nicht mehr zu. Sie handeln, aber ohne Achtsamkeit.



Als Buddhist weißt Du, dass Leiden ein natürlicher Teil des Lebens ist. Buddha nannte es Dukkha, die Unzufriedenheit, das Ungenügen, das in allen Dingen wohnt. Doch das Leiden scheint sich zu verstärken, weil die Menschen sich selbst und einander immer mehr entfremden. Anstatt liebevoll zu sprechen, wählt man Worte wie Waffen. Anstatt sich gegenseitig zu unterstützen, zieht man sich zurück, in die Isolation oder in die Wut.

Du schließt die Augen und atmest tief ein. In der Meditation hast Du oft über die Metta-Praxis nachgedacht, die Kultivierung liebevoller Güte. „Möge ich glücklich sein. Möge ich gesund sein. Möge ich in Frieden leben.“ Aber das Gebet endet nicht bei Dir. „Möge jeder Mensch glücklich sein. Möge jeder Mensch gesund sein. Möge jeder Mensch in Frieden leben.“ Du weißt, dass Frieden in der Welt bei jedem Einzelnen beginnt – bei Dir.


Du erinnerst Dich an Buddhas Worte: „So wie ein Stein, der ins Wasser fällt, Wellen schlägt, so breiten sich auch Deine Taten in der Welt aus.“ Jeder Gedanke, jedes Wort, jede Handlung ist wie ein Stein, der das Wasser bewegt. Und genau da, in Deinem eigenen Geist und Deinem Verhalten, beginnt die Veränderung.

Stell Dir vor, was Du tun kannst. Es sind keine großen Taten, die die Welt verändern – es sind die kleinen Dinge, die beständig getan werden. Du kannst achtsam zuhören, anstatt zu unterbrechen. Du kannst ein Lächeln schenken, auch wenn Dir nicht nach Lächeln zumute ist. Du kannst freundlich sprechen, selbst wenn die Worte des Anderen verletzen. Es ist nicht immer leicht, aber Du weißt, dass diese kleinen Taten von Mitgefühl Wellen schlagen können, die weit hinausgehen.



Als Du Deine Augen öffnest, siehst Du ein kleines Kind, das gestürzt ist. Seine Eltern sind abgelenkt, streiten weiter. Du gehst zu ihm, hilfst ihm auf, und das Kind sieht Dich an – überrascht, dankbar. Es sagt nichts, aber in diesem kurzen Moment fühlt es sich an, als hätte die Welt ein wenig ihrer Schwere verloren.

Du weißt, dass Du nicht alle Probleme lösen kannst. Aber Du kannst ein Leuchtturm in der Dunkelheit sein, ein ruhiger See in einer aufgewühlten Welt. Jeder Moment, in dem Du achtsam handelst, erzeugt eine positive Schwingung, die sich fortsetzt.



Mögest Du Dich immer daran erinnern: Der Weg zur Heilung der Welt beginnt mit der Heilung Deines eigenen Geistes. Und von dort aus breiten sich die Wellen aus, still, sanft, und doch kraftvoll.

Buddha wird folgender Satz zugeschrieben: „Nicht durch Geburt wird jemand ein Außenseiter oder ein Reiner, sondern durch Handeln.“



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