Wer mich verfolgt, dem ist vielleicht aufgefallen, dass ich mich von Facebook und Instagram abgekoppelt habe.
Ich habe zwar meine Konten nicht gelöscht, aber ich berichte dort nichts mehr, ich poste dort nichts mehr und überhaupt, ich schaue auch nichts mehr.
Diese sozialen Medien haben sich für mich als Zeitfresser empuppt.
Ständig hat es geklingelt, Nachricht hier, Nachricht da. Mit der Zeit ging mir die ganze Sache auf den Geist.
Jetzt bin ich noch bei X, also früher Twitter und TikTok unterwegs, aber mehr als Konsument und nicht mehr als kreativer Schaffender.
Das war zu zeitintensiv und ich habe nun mal viel Dinge zu tun.
Als Jurist und Datenschutzbeauftragter habe ich viel Arbeit, ich unterrichte regelmäßig im Park.
Und überhaupt, das Leben ist zu schön, um es virtuell zu verbringen.
Klar fand ich das toll, wenn jemand meine Beiträge geliked hat.
Und klar fand ich das toll, dass ich bei Instagram 40.000 Follower hatte oder immer noch habe auf meinem stillgelegten Account.
Nach einer Weile habe ich angefangen, mich damit immer mehr zu beschäftigen.
Wie kann ich es erreichen mehr Follower zu haben, mehr Reichweite?
Und überhaupt, was ist hier alles möglich?
Die Zeitvernichtungsmaschine nahm ihren Lauf und ich war mittendrin gefangen.
Ich stellte mir dabei vor, dass das ja gut für den Buddhismus wäre, wenn ich meine Inhalte verbreiten würde.
Aber letztendlich war es vielleicht für den Buddhismus gut, aber für mich als Person eher negativ.
Die Sucht zu glauben, dass man die Dinge den Menschen zeigen müsse, die das haben wollen, um mich dann dort beliebt zu machen, die ist nicht wirklich positiv.
Nur um anderen zu gefallen, tolle Beiträge zu finden und auch zu posten, das ist nicht der Sinn des Lebens.
Die virtuellen Freunde, die man hat, das sind keine echten Freunde, vielleicht ein paar davon, aber die meisten hast du im ganzen Leben noch nicht gesehen und wirst sie wahrscheinlich auch nicht sehen.
Also deine Follower.
Die sind auch nicht wirklich deine Freunde, das sind Menschen, die unterhalten werden wollen.
Und wenn du sie unterhältst, umso besser.
Aber ich bin nicht dafür da, um andere Menschen zu unterhalten, ich bin kein Entertainer.
Ich bin ein Chan-Buddhist und damit habe ich ganz andere Vorstellungen vom Leben, wie die meisten Menschen.
Buddhismus ist eine Philosophie, keine Religion und natürlich geht es darum, diese Bedeutung zu vermitteln.
Persönliche Erleuchtung zu finden, aber die werde ich wohl nicht auf Social Media finden, da bin ich in der Zwischenzeit sicher.
Am Anfang hat mich das sehr fasziniert mit den sozialen MEDIEN und ja, es ist eine gute Möglichkeit, seine Freunde zu kontaktieren und mit ihnen im Gespräch zu bleiben, auch das ist richtig, aber seine ganze Lebensphilosophie vor anderen Leuten auszubreiten, damit die sich unterhalten fühlen,
Ich bin kein Diener von Facebook oder Instagram und ich möchte auch keiner sein.
Das ganze Geschäftsprinzip dieser Social Medias baut sich darin auf, dass jeder sich selbst darstellen möchte und die Unternehmen dadurch viel Traffic auf ihren Plattformen haben.
Kostenlos, sie müssen noch nicht einmal was dafür bezahlen, ganz im Gegenteil, die Menschen zahlen noch Werbegelder, damit sie sich selbst präsentieren können, damit sie ihre Produkte an den Mann bringen, damit überhaupt jemand nach ihnen guckt.
Und ich weiß, es ist verlockend, gerade habe ich im Radio gehört, dass die deutschen Jugendlichen in der Woche etwa 80 Stunden online verbringen würden.
80 Stunden, das sind dreieinhalb Tage.
Ich finde das sehr viel.
Klar, man kann auch überall einchecken. Sofort ist man dabei, Telefon an, App auf und schon ist man im virtuellen Geschehen, man denkt, man nimmt an der Welt teil, aber so ist es nicht.
Diese Welt ist nicht real, diese Welt ist virtuell, künstlich geschaffen und Buddha sagt, dass wir hinter den schönen Schein blicken sollen und die Realität erkennen müssen.
Und die Realität ist ganz einfach, wir wollen gemocht werden.
Deswegen tun wir das.
Deswegen posten wir auf Facebook und Instagram.
Wir alle wollen mit Menschen verbunden sein und wir wollen zeigen, wie toll und intelligent wir sind.
Deswegen sind wir dort hauptsächlich unterwegs.
Also schlicht und einfach deshalb, um unser Ego zu füttern.
Schau, wie toll ich gegessen habe.
Schau, welche tolle Urlaubsstrände ich besuche.
Schau, welche tolle Freunde ich habe.
Bin ich nicht der Größte?
Das, liebe Freunde, ist ganz weit vom Chan-Buddhismus entfernt.
Das ist Selbstdarstellung, das Ego füttern, wünschen und wollen und keinesfalls loslassen.
Ich rate euch nicht, eure Konten zu löschen, sondern ich rate euch, eure Zeit anderweitig auch zu verbringen.
Eben keine 80 Stunden in der Woche online zu verbringen, sondern euch zu überlegen, wie das wahre Leben denn so sein könnte.
Was man heute so in der Natur unternehmen kann.
Ob man nicht lieber spazieren geht, Freunde trifft oder ein Picknick macht, ganz verschiedene Dinge tut und eben nicht online seine Zeit verbringt.
Was fällt genau dir jetzt gerade ein?
Was wäre eine schöne Sache für heute?
Was könntest du in der wahren Welt heute erleben?
Buddha sagte zu diesem Thema einmal: "Der Geist ist durch seine Aktivität der leitende Architekt des eigenen Glücks oder Leidens".
Und die Realität ist eben ganz einfach, wir wollen gemocht werden.
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