Die 100 Dinge -

Geschrieben am 09.01.2025
von SR


Ich habe ein neues Projekt. Ich möchte die Dinge, die ich besitze, neu bewerten und so viel wie möglich davon reduzieren, verkaufen, wegwerfen, entsorgen.

Nur 100 Dinge zu  besitzen, das ist mein Ziel. Aber jetzt beim Planen ist mir aufgefallen, wie schwer es ist,  diese 100 Dinge überhaupt auszusortieren. Alleine in meinem Auto liegen mindestens 20 Sachen,  die zu meinem Auto gehören. In meinem Bad stehen sicher 20 kosmetische Produkte,  die ich mehr oder weniger regelmäßig verwende. Kamm, Bürste, Rasierer, Creme, Seife, Haarshampoo  und natürlich After Shave.

Lauter Dinge, die man ja angeblich alle so dringend braucht. 

Aber wenn ich jetzt auf 100 Dinge reduzieren möchte, wie könnte ich das machen? Ich möchte  euch, liebe Leser, dazu einladen, diese Challenge mit mir zusammen anzunehmen. 100 Dinge, das ist  vielleicht illusorisch und zu wenig. Ja, aber meine Besitztümer verringern und mein Leben leichter  und einfacher machen, das ist das Ziel für die nächsten Monate.



Wir haben alle viel zu viele Dinge,  die Fenstersimsen liegen voller Sachen, die Regale sind vollgeräumt, die Schränke füllen sich bis  oben hin. Uns geht es gut, wir sind in unserem Wohlstand gefangen.

Aber nicht wir besitzen die Dinge,  die Dinge besitzen uns. Daher habe ich eine Frage an euch.

Wie viele Dinge besitzt ihr? 

Sind es 100 oder 1000 oder gar viel mehr Dinge, die ihr so im Lauf des Lebens angesammelt habt? 

Habt ihr das Ausmisten über Jahre verschoben, euren vollen Keller und all die Dinge, die ihr besitzt,  habt ihr deswegen aufgegeben? All die Sachen, die man sich im Lauf des Lebens gekauft hat,  die man geschenkt bekommen hat, die sammeln sich an und ja, diese Dinge besitzen uns,  nicht wir besitzen sie. Könnte es sein, dass wir uns über die Abwesenheit von Dingen auch besitzen können? Ganz einfach deswegen, weil sie dann unser Leben nicht mehr belasten? 


Was wären denn die 100 Dinge, die ich gerne behalten würde?

Nun, da ist sicherlich zuerst  einmal die Küche und die Kleidung, meine Sommer- und Winterklamotten, die Accessoires, die Schuhe,  die Sportsachen, die Taschen, der Schmuck, die Ausstattung des Badezimmers,  meine Arbeitsutensilien, die Dinger im Schlafzimmer und im Wohnzimmer, viele Bücher und natürlich  der elektrische Krimmskrams und dann all die Dinge, die man ja sonst noch so dringend braucht. 



Wie viele wären das denn zusammen? Ich würde schätzen, es sind bei mir zwischen 500 und 700  Sachen und das ist ganz eindeutig zu viel. Alles auf 100 Stück zu reduzieren, erscheint  mir nicht so gut. Ich würde es nicht so gut sehen. Ich würde es nicht so gut sehen. Ich würde es nicht  wirklich realistisch. Wie gesagt, alleine in meinem Auto liegen schon etwa 20 Dinge, etwa zwei  Regenschirme, Taschentücher, der Garagenöffner, ein ganz kleines Spielzeug meiner Tochter, ganz  verschiedene Dinge, Einkaufstüten, Einkaufskörbe, alles mögliche, Ersatzreifen natürlich auch. Wenn ich all diese Dinge zähle, komme ich ja vielleicht schon im Auto auf über 30

Aber ich möchte die Dinge realistisch reduzieren. Und realistisch heißt, dass ich mir zuerst einmal  Gedanken mache, was ich überhaupt alles besitze und was davon wirklich wichtig ist. 

Die ganze Sache kann natürlich auch zu einer Ideologie werden. Nicht nur der Ballast,  den wir dabei loswerden, liegt im Fokus. Nein, es geht auch um Qualität des Besitzes und dadurch um  mehr Lebensqualität.

Aus dem Fernsehen schreit die Werbung, kauf mich. Wir leben in einer Konsumwelt. Überall geht es nur darum zu kaufen, zu kaufen und noch mehr zu kaufen. Wir definieren uns über unseren Besitz, nicht mehr über unsere Person oder unsere Persönlichkeit. Und das ist schlicht und einfach falsch. Ich rede von einer bewussten Entscheidung, sich das Leben leicht zu machen, ganz so wie Buddha sagte, loszulassen von all den Dingen und Menschen, die mich belasten. 



Und ja,  das kann ein schmerzlicher Prozess sein. Diesen Gegenstand habe ich aus einem Urlaub mitgebracht,  jeden Gegenstand von meiner verstorbenen Familie erhalten. Ja, all die Erinnerungen, die daran kleben, all die Aspekte meines Lebens, denen ich dabei wieder bewusst werde. Aber die Erinnerungen, die sind doch auch in meinem Herzen. Ich muss sie nicht verpassen. Ich muss sie nicht ins Regal stellen. Ich muss es nicht als Besitz mit mir herumschleppen. Ich kann andere Prioritäten setzen. Wie könnte ich hier vorgehen? Zuerst einmal würde ich sagen, dass jeder sein Leben ausmisten muss.

Der erste Schritt auf dem Weg zu den 100 Dingen besteht darin, sich von den Dingen  zu trennen, die jedenfalls gleich einmal weg können. Ich rate dir,  mach drei Kartons. Der Karton zum Wegwerfen, der Karton zum Verkaufen und der Karton zum Behalten, der sollte übrigens der kleinste sein.

Bei dieser Gelegenheit kannst du dich und deine Glaubenssätze überprüfen. Du kannst beobachten, wie du dich verhältst. Du kannst deinen Konsum bewerten und überhaupt überlegen, wie es weitergehen soll. Wie geht es mit zukünftigen Kaufentscheidungen mit den Glaubenssätzen? Wie geht es mit den Glaubenssätzen? Wie geht es mit Glaubenssätzen? Brauchst du diese Sachen oder kannst du darauf verzichten? Sind sie notwendig? Haben sie die Qualität, dass sie 20 Jahre bei dir bleiben können? Weil wer nämlich billig kauft, der kauft mindestens zweimal.



Und wenn wir gerade dabei sind, das Ausmisten und Ausräumen, das ist nicht nur auf deine Wohnung und deinen Arbeitsplatz beschränkt. Das geht gerade weiter im digitalen Leben. Auf dem Computer, auf dem Handy, auf dem Tablet, überall sammeln sich die Dinge an, die dringend aussortiert gehören, um dir dein Leben leichter zu machen.

Wer diese Methode des Loslassens wählt, der wird feststellen, dass im Laufe des Prozesses genau die gleichen Überlegungen im Themenkreis Beziehung, Liebschaften, Leidenschaft und Wohlbefinden getroffen werden.

Was tut mir gut? Welche Beziehung tut mir gut? Tut mir die Leidenschaft gut oder schafft sie einfach nur Leiden? Wir alle leiden. Das ist unser Leben.

So wie Buddha das sagte, es geht darum, die Leiden zu beenden.

Und dies ist eine Entscheidung.

So wie du Rauchen aufhören kannst, kannst du Rauchen anfangen. So wie du tausend Dinge besitzt, kannst du auch tausend Dinge wieder weggeben. Die ganze Übung dient dabei der Zufriedenheit und dem Glück, das wir in einfachen Dingen erhalten können. Wenn wir Kontrolle über unser Leben haben, dann minimieren sich auch die Dinge.

Der Weg ist das Ziel!



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