Die wichtige Tür

Geschrieben am 20.12.2024
von SR


Es ist faszinierend, in die tiefsten Ebenen der eigenen Existenz zu blicken. Jeder von uns kann mit Gewissheit sagen: „Ich existiere.“ Dies stellt den grundlegenden Punkt dar – nicht „Ich bin dies oder das“, sondern einfach nur „Ich existiere“. Im Laufe unseres Lebens haben wir gelernt, diesem grundlegenden Gefühl von „Ich existiere“ verschiedene Merkmale und Bewertungen hinzuzufügen. Diese Zuschreibungen sind jedoch bestenfalls nebensächlich; sie stellen eine Ansammlung von erlernten Überzeugungen und Urteilen dar, die größtenteils von anderen Menschen und unserer Umwelt übernommen wurden. Kurz gesagt, sie sind nicht das Wesentliche.

In der Weltanschauung Buddhas wird oft betont, dass das wahre Selbst jenseits dieser identitätsstiftenden Merkmale liegt. Das reine „Ich existiere“ ist fundamental für unser Bewusstsein; es bildet die Grundlage für unser Selbstverständnis und unsere Identität. Alles, was wir zu diesem ursprünglichen Gefühl hinzufügen, kann die wahre Natur des Seins verschleiern. Wenn Du Dich mit dem Konzept des „Nicht-Selbst“ im Buddhismus auseinandersetzt, erkennst Du, dass viele der Eigenschaften, die wir uns selbst zuschreiben, Illusionen sind. Sie sind wie Wolken, die den klaren Himmel verdecken.



Die Praxis der Achtsamkeit lehrt uns, diese Illusionen zu erkennen und loszulassen. Indem Du Dich auf den gegenwärtigen Moment konzentrierst und Deine Gedanken beobachtest, kannst Du beginnen, die Schichten abzutragen, die Dein wahres Wesen umgeben. Es ist ein Prozess des Entdeckens und Verstehens – ein Weg zur Befreiung von den Fesseln der konditionierten Identität.

Wenn Du tiefer in diese Erkenntnisse eintauchst, wirst Du feststellen, dass das Gefühl des „Ich existiere“ eine universelle Wahrheit ist. Es verbindet uns alle auf einer fundamentalen Ebene. Die buddhistische Lehre ermutigt Dich dazu, über die oberflächlichen Merkmale hinauszuschauen und das gemeinsame menschliche Erleben zu erkennen.

Das Streben nach Selbsterkenntnis führt Dich letztendlich zu einem Zustand innerer Ruhe und Klarheit. Wenn Du beginnst, die Anhaftungen an Deine identitätsstiftenden Merkmale loszulassen, öffnest Du Dich für eine tiefere Verbindung mit Dir selbst und der Welt um Dich herum. Diese Verbindung ist nicht nur eine persönliche Erfahrung, sondern auch ein Teil des kollektiven Bewusstseins, das uns alle umgibt. Im Buddhismus wird oft betont, dass wir nicht isoliert existieren; unser Sein ist untrennbar mit dem der anderen verbunden. Wenn Du die Illusionen ablegst, die Dich von dieser Einheit trennen, kannst Du die wahre Natur der Realität erkennen.


Die Praxis der Meditation kann Dir helfen, diese Einsichten zu vertiefen. Indem Du still sitzt und Deinen Atem beobachtest, schaffst Du Raum für Klarheit und Verständnis. In diesen Momenten der Stille kannst Du die Gedanken und Emotionen wahrnehmen, die aufsteigen, ohne Dich mit ihnen zu identifizieren. Dies ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Selbstverwirklichung – das Erkennen, dass Deine Gedanken nicht das sind, was Du wirklich bist.

Wenn Du Dich von den Zuschreibungen befreist, die Dir im Laufe Deines Lebens auferlegt wurden, wirst Du feststellen, dass das „Ich existiere“ in seiner reinsten Form eine Quelle von Frieden und Freude ist. Es ist ein Zustand des Seins, der unabhängig von äußeren Umständen oder Meinungen anderer Menschen besteht. Diese Erkenntnis kann transformierend sein und Dir helfen, ein erfüllteres Leben zu führen.



In der Lehre Buddhas wird auch die Idee des Mitgefühls hervorgehoben. Wenn Du erkennst, dass jeder Mensch mit denselben grundlegenden Fragen und Herausforderungen konfrontiert ist wie Du selbst, fördert dies ein Gefühl der Verbundenheit und des Verständnisses. Das Mitgefühl für andere entsteht aus der Einsicht in unsere gemeinsame menschliche Erfahrung und kann Dein Leben bereichern.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Reise zur Selbsterkenntnis erfordert Mut und Hingabe. Sie lädt Dich ein, tief in Deine eigene Natur einzutauchen und die Schichten abzutragen, die Dein wahres Selbst verdecken. Indem Du das einfache „Ich existiere“ anerkennst und es von den überflüssigen Zuschreibungen befreist, öffnest Du Dich für eine tiefere Wahrheit über Dich selbst und Deine Beziehung zur Welt. Lass diese Erkenntnisse in Deinem Alltag lebendig werden und erlebe die Freiheit, die aus dem Verständnis Deiner wahren Natur erwächst.

Der Weg ist immer das Ziel!




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