Die Gründe des Leidens

Geschrieben am 11.07.2024
von SR


Wir leiden, weil wir glauben, wir könnten gegen das ankämpfen, was ist. Es gibt zwei Optionen: Entweder akzeptieren wir die Welt um uns herum, oder wir kämpfen gegen uns selbst. Wir sagen dann: „So wie es ist, ist es nicht gut.” Ich möchte, dass es anders wird.

Du bist immer so, wie Du bist. Das ist die Realität. Die Realität bleibt, wie sie ist, unabhängig davon, was wir denken. Das ist ganz einfach. Und doch merkst Du, wie leicht man sich in einem Zustand des Wahns verlieren kann. Dein Geist, Dein Ego sagt dann: „Es sollte anders sein.” Ich bin nicht so, wie ich sein sollte. Du bist nicht so, wie Du sein solltest. Irgendetwas ist falsch.

Dieses Gefühl existiert schon lange. Doch wir denken immer noch, dass etwas falsch ist. Wenn wir denken, dass etwas nicht stimmt, behandeln wir die Welt schlecht.



Wenn Du denkst, dass mit Dir etwas nicht stimmt, behandelst Du Dich selbst schlecht. Je schlechter Du Dich fühlst, desto schlechter behandelst Du Dich selbst. Wir haben Angst, loszulassen, weil wir denken: „Wenn wir das loslassen, wird etwas Schlimmes passieren.” Wir würden die Hungrigen nicht ernähren und uns nicht um die Bedürftigen kümmern. Wir wären nur noch mit uns selbst beschäftigt. Die Welt braucht mich. „Sonst wird sich nie etwas ändern.” Das ist absurd.

Wir sind so weit gekommen, weil wir uns mit dem auseinandersetzen, was ist. Dann verschließen wir uns und hören auf, kreativ zu denken. Wir sehen nur noch das Negative und gehen mit Scheuklappen durchs Leben. Wenn wir diese Scheuklappen tragen, glauben wir, wir dürften unser Leben ablehnen.

Irgendwann denkst Du: „Das ist verrückt.” Das ist ein Kampf, den ich nicht verstehe. Ich kann den Streit mit dem Leben nicht gewinnen. Ich kann mich selbst nicht besiegen. Das funktioniert nicht. Und dann bricht es vielleicht einfach zusammen.

Wenn sich das Herz öffnet und der Verstand, dann erkennen wir unsere Verbundenheit. Es spielt keine Rolle, wie es gerade ist. In diesem Moment fühlst Du Dich vielleicht schlecht. Du fühlst Dich jetzt vielleicht miserabel. Wenn Du Dich darauf einlässt, ist das vollkommen in Ordnung. Das ist der Grund, warum Du frei bist, Dich mit dem Leben zu verbinden.


Im Buddhismus geht es darum, das Leiden durch Akzeptanz und Bewusstheit zu überwinden. Indem Du das Leben so annimmst, wie es ist, und Dich selbst akzeptierst, wie Du bist, findest Du inneren Frieden. Wenn Du die Realität umarmst, öffnest Du Dein Herz und Deinen Geist. So kannst Du Dich mit anderen und dem Leben selbst verbinden, unabhängig von den äußeren Umständen. Das ist der Weg zur wahren Freiheit.

Wenn Du diese Akzeptanz praktizierst, öffnet sich ein neuer Weg zu innerem Frieden und tieferem Verständnis. Im Buddhismus wird gelehrt, dass das Leiden nicht durch äußere Umstände, sondern durch unsere Reaktion auf diese entsteht. Indem Du aufhörst, gegen die Realität anzukämpfen und stattdessen beginnst, sie anzunehmen, kannst Du das Leiden mindern und wahre Gelassenheit finden.

Eine wichtige Praxis dabei ist die Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet, im gegenwärtigen Moment vollständig präsent zu sein, ohne ihn bewerten oder verändern zu wollen. Es geht darum, die Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen. Diese Praxis hilft Dir, eine gewisse Distanz zu Deinen Emotionen zu schaffen und sie nicht zu dominieren.

Durch Achtsamkeit erkennst Du, dass alles vergänglich ist – sowohl die positiven als auch die negativen Erlebnisse. Dieses Bewusstsein der Vergänglichkeit kann Dir helfen, Dich nicht an das Leiden zu klammern und Dich von negativen Gedanken und Gefühlen zu befreien. Du lernst, dass auch das schlimmste Leid vorübergeht und Platz für neue Erfahrungen schafft.



Im Buddhismus ist Mitgefühl eine weitere zentrale Lehre. Wenn Du beginnst, Dich selbst und die Realität zu akzeptieren, kannst Du auch Mitgefühl für Dich selbst entwickeln. Dieses Selbstmitgefühl ist die Grundlage, um auch anderen Mitgefühl entgegenzubringen. Du erkennst, dass jeder Mensch sein eigenes Leiden hat und dass wir alle miteinander verbunden sind. Durch Mitgefühl kannst Du Deine Beziehungen zu anderen vertiefen und das Gefühl der Verbundenheit stärken.

Indem Du diese Prinzipien in Dein tägliches Leben integrierst, veränderst Du nicht nur Dein eigenes Erleben, sondern auch Deine Interaktionen mit der Welt. Du wirst ruhiger, gelassener und offener für die kleinen Wunder des Alltags. Jede Herausforderung wird zu einer Gelegenheit, mehr über Dich selbst zu lernen und innerlich zu wachsen.

Im Buddhismus wird oft das Bild des Ozeans verwendet, um das Bewusstsein zu beschreiben. Die Wellen an der Oberfläche symbolisieren die Gedanken und Emotionen, die kommen und gehen. Doch tief unten im Ozean ist das Wasser ruhig und unerschütterlich. Indem Du Achtsamkeit und Akzeptanz praktizierst, findest Du diesen tiefen, ruhigen Ort in Dir selbst. Dort, in der Stille Deines eigenen Bewusstseins, findest Du die wahre Freiheit und das tiefe Verständnis, das alle äußeren Umstände überdauert.

Auf diesem Weg wirst Du erkennen, dass der Frieden nicht in der Veränderung der äußeren Welt liegt, sondern in der Akzeptanz und dem Verständnis Deiner inneren Welt. Das ist der Schlüssel zu einem erfüllten und harmonischen Leben, im Einklang mit Dir selbst und dem Universum.

Der Weg ist das Ziel, weg vom Leiden jedenfalls!



"Leiden ist unvermeidlich, aber die Qual des Leidens ist es nicht."

Buddha -

Dieses berühmte Zitat des Buddha fasst die zentrale buddhistische Lehre über das Leiden zusammen. Es verdeutlicht, dass Schmerz und Leid zum Leben gehören, jedoch die Intensität des Leidens durch unsere Einstellung und Reaktion darauf beeinflusst wird.

"Der Ursprung des Leidens ist das Verlangen."

Buddha -

Der Buddha identifiziert das Verlangen oder Begehren als die Wurzel allen Leidens. Das Festhalten an Wünschen und Erwartungen führt zu Unzufriedenheit und Leid, wenn diese nicht erfüllt werden können.

"Leiden ist wie ein Feuer. Es brennt, solange es Nahrung hat. Wenn ihm keine Nahrung mehr gegeben wird, erlischt es."

Buddha -

Dieses Zitat veranschaulicht, dass Leiden wie ein Feuer genährt werden muss, um zu bestehen. Indem wir unsere Anhaftungen und negativen Gedankenmuster loslassen, können wir das Feuer des Leidens löschen.



"Wir leiden, weil wir uns an Dinge klammern, die wir nicht kontrollieren können."

Eckhart Tolle -

Der spirituelle Lehrer Eckhart Tolle beschreibt Leiden als die Folge des Festhaltens an Dingen, die sich unserem Einfluss entziehen. Akzeptanz und Loslassen sind Schlüssel zur Befreiung von Leid.

"Das Leben ist ein Pendel zwischen Schmerz und Freude. Wer den Schmerz vermeidet, muss auch die Freude vermeiden."

Aristoteles -

Der griechische Philosoph Aristoteles betont, dass Schmerz und Freude zwei Seiten derselben Medaille sind. Wer versucht, Schmerz zu vermeiden, muss zwangsläufig auch auf Freude verzichten.

Diese Zitate bieten verschiedene Perspektiven auf das Thema "Leiden" und laden dazu ein, die Ursachen und den Umgang mit Leid im Leben zu reflektieren.



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