Es ist eigentlich ganz simpel. Doch wenn Du es erst einmal erkennst, wird Dir bewusst, wie leicht es ist, sich in einem Zustand des Wahnsinns zu verlieren. Der Verstand, das Ego, scheinen immer wieder zu flüstern: „Es ist nicht so, wie es sein sollte.“ „Ich bin nicht der, der ich sein sollte.“ „Du bist nicht der, der Du sein solltest.“ Es entsteht der Eindruck, dass etwas nicht stimmt, dass etwas fehlt. Doch dieser Zustand ist nur eine Illusion, die uns ständig in die Irre führt.
Im Buddhismus spricht man von der „Illusion des Selbst“, die uns in den meisten Momenten unseres Lebens gefangen hält. Unser Ego schafft eine falsche Trennung zwischen uns und der Welt um uns herum, und wir beginnen, diese Trennung als die Realität zu betrachten. In Wahrheit ist aber alles miteinander verbunden, und das Gefühl des „Nicht-Genügens“ oder des „Nicht-Vollständig-Seins“ ist eine falsche Wahrnehmung. Wir lassen uns von dieser Illusion eben nur leiten und verlieren uns dann in dem Gedanken, dass etwas fehlen könnte, das mit uns etwas nicht „stimmen“ kann.
Der wahre Weg zu innerem Frieden und Klarheit liegt darin, diese falschen Vorstellungen zu durchschauen. Es ist der Moment, in dem Du erkennst, dass all die Gedanken und Ängste, die Dich plagen, nur vorübergehende Erscheinungen sind – wie Wolken, die vorüberziehen, ohne dass sie wirklich etwas über Deine wahre Natur aussagen.
Das Leben ist nicht dazu da, ständig nach einem Idealbild zu streben oder sich in Vergleichen zu verlieren. Im Buddhismus wird betont, dass wahres Glück nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern von der Fähigkeit, im Moment zu sein und die Dinge einfach so zu akzeptieren, wie sie sind. Die Vorstellung, dass Du „nicht genug bist“ oder dass „etwas fehlt“, ist nur eine Verzerrung, die der Verstand erschafft, um sich von der wahre Realität zu distanzieren.
Wenn Du erkennst, dass diese Gedanken nur entstehen, weil Du Dein wahres Selbst noch nicht ganz siehst, öffnet sich Dir die Möglichkeit, Deine Wahrnehmung zu verändern. Im Buddhismus wird oft gesagt, dass der Weg zur Erleuchtung der Weg des Loslassens ist – Loslassen von falschen Vorstellungen und dem Drang, sich ständig zu verändern. Stattdessen geht es darum, im Jetzt zu leben und zu erkennen, dass Du bereits ganz bist.
Wenn Du immer wieder falschen Vorstellungen folgst, ist es wie ein unaufhörlicher Strom von Gedanken, der Dich weiter und weiter in eine falsche Richtung treibt. Du beginnst, Dich mit den Gedanken zu identifizieren, die Dir vom Ego eingeredet werden. Der Verstand suggeriert, dass Du nicht genug bist, dass etwas mit Dir oder Deiner Situation nicht stimmt, dass Du etwas erreichen musst, um „fertig“ zu sein. Doch all diese Gedanken sind nichts weiter als geistige Konstrukte – sie existieren nur, weil Du ihnen Bedeutung zuschreibst.
Im Buddhismus wird der Begriff der „Anhaftung“ häufig verwendet, um dieses Festhalten an Vorstellungen und Erwartungen zu beschreiben. Indem Du Dich an diese falschen Ideen anheftest, verlierst Du Deine Fähigkeit, das Leben klar zu sehen. Stattdessen wirst Du immer mehr in den Strudel der Gedanken verstrickt, die Dich von der Wahrheit ablenken. Es ist wie ein Labyrinth, aus dem Du nicht mehr herausfindest, weil Du dem ständigen Drang nachgehst, Dich zu verbessern, zu verändern oder etwas zu erreichen, was Du nie wirklich brauchst.
Der Verstand kann Dich in eine Falle locken, die Dir vorgaukelt, Du würdest vorankommen, doch in Wahrheit verlierst Du Dich immer mehr. In den Lehren des großen Lehrers heißt es, dass nur durch Achtsamkeit und das Loslassen der Illusionen des Egos der Geist zur Ruhe kommt. Du findest wieder Klarheit und erkennst, dass Du nicht mehr nach etwas streben musst, um „komplett“ zu sein. Dein wahres Selbst ist bereits da, im Moment, in der Gegenwart – frei von falschen Vorstellungen und frei von der ständigen inneren Unruhe.
Der Weg ist das Ziel!
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