Sorgen

Geschrieben am 16.04.2025
von SR


Sorgen.

Wer kennt sie nicht?

Die bedrückenden Gefühle, die Unruhe, die Angst, die Nöte, die immer wieder auf uns einprasseln.

Jeder Mensch macht sich Sorgen und das Sich-Sorgen-Machen kann einen Hauptteil des ganzen Tages einnehmen. Das muss aber nicht sein, denn letzten Endes können wir entscheiden, ob wir uns Sorgen machen oder nicht. Genauso, wie wir mit dem Rauchen anfangen können und wieder mit dem Rauchen aufhören können.

Es ist unsere Entscheidung.



Worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, dorthin fließt auch deine Lebensenergie.

Eben in die Zigaretten oder von den Zigaretten weg, oder vom Alkohol weg, in die Spielsucht oder davon weg?

Ganz so, wie du es selbst entscheidest. Ganz wichtig ist es zu verstehen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Besorgtheit und sich Sorgen machen. Sich Sorgen machen ist eine ungesunde Empfindung, denn dadurch werden die Probleme größer.

Wir tragen sie ständig mit uns herum, wir werden sie nicht mehr los.


Aber sind die Sorgen denn wirklich so groß? Und von all den Dingen, über die wir uns Sorgen gemacht haben, wie viel Prozent sind davon eingetroffen?

Vielleicht 5%?

Was ist mit den anderen 95% der Sorgen?

Wo sind die hin?

Was ist passiert, nachdem die Sorge nicht eingetroffen ist? Hat eine neue Sorge den Platz eingenommen oder wurde die Sorge gar nur verdrängt?

Was ist damit passiert?



Aus buddhistischer Sicht ist zu sagen, dass Sorgen uns daran hindern, mit der Gegenwart richtig umzugehen.

Sorgen sind völlig sinnfreie Aktivitäten, die das Jetzt und das Hier beeinträchtigen, nämlich ganz einfach damit, dass Dinge, die gar nicht jetzt anstehen, in diesem Moment in unserem Gedankenpalast behandelt werden.

Die menschliche Natur kennt keine Sorgen, genauso wenig, wie sich die Pflanze sorgt, ob sie morgen noch genug Wasser haben wird, oder dein Haustier sich darüber Gedanken macht, ob du ihm morgen noch zu Fressen geben wirst. Das Sich-Sorgen-Machen haben wir uns selbst antrainiert. Über die Jahre, indem wir versuchten, uns an die Gesellschaft anzupassen, das Beste zu tun, vorausschauend zu denken.



All die Dinge haben zum Sich-Sorgen-Machen geführt. Das Sich-Sorgen-Machen ist ein Hauptbestandteil unserer Gesellschaft geworden.

Und das, obwohl wir in Wohlstand und in Reichtum leben.

Jeder von uns hat ein Dach überm Kopf, der Kühlschrank ist voll, wir haben alles, was wir brauchen. Eigentlich haben wir viel zu viel, wir haben zu viel auf den Rippen, zu viel im Kühlschrank und wir besitzen schlicht und einfach zu viel Dinge. Ich kenne einige Menschen, die sich viel zu viel und viel zu häufig Sorgen machen und die das Sich-Sorgen auch gar nicht abstellen wollen. Es ist zu ihrem Lebensinhalt geworden und ich persönlich möchte so einen Lebensinhalt nicht haben.



Da sagt mir die Philosophie des Buddha zu, der vom Loslassen spricht, der in seinen Lehrreden von den Anhaftungen spricht, die wir erlassen sollen, die wir ablegen müssen.

Durch das Sich-Sorgen-Machen verändert sich der jetzige Zustand nämlich überhaupt nicht.

Es gibt einen Unterschied zwischen gesunder Besorgtheit und sorgenvollen Gedanken. Und sorgenvolle Gedanken pflegen sich zu vermehren.


Es kommen immer neue Sorgen dazu.

Liebt sie mich? Liebt sie mich nicht?

Ja, was für einen Unterschied macht das?

Wir werden es noch herausfinden.

Einige Leute kommen vor lauter Sorgen auch gar nicht in den Schlaf.

Die Sorgen verselbständigen sich, werden zu Ängsten, bedrücken die betroffenen Personen.

Und nein, wenn du dir keine Sorgen machst, bist du nicht oberflächlich. Du bist nur vernünftig, weil durch die Sorgen veränderst du ja nichts. Du machst dich nur selbst runter, du veränderst deine Person, deine Energie wird negativ und dein Umfeld fängt an darunter zu leiden.



Es ist ganz normal und natürlich, über verschiedene Dinge eben besorgt zu sein.

Das heißt aber noch lange nicht, dass du dir existenzielle Sorgen deswegen machen musst.

Denn diese Sorgen hindern dich jetzt in der Gegenwart, mit dir und deinem Umfeld verantwortungsvoll umzugehen.



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