Was macht einen Menschen aus?

Geschrieben am 28.11.2024
von SR


„Was macht einen Menschen aus?“, wollte jemand vom Buddha wissen. Seine Antwort lautete: Das Festhalten an den fünf Ansammlungen oder Anhäufungen. Diese umfassen die Ansammlung von Formen, Gefühlen, Wahrnehmungen, Gedankenmustern und dem Bewusstsein. In diesem Festhalten liegt das Greifen.

Wenn Du die Ansammlungen betrachtest, erkennst Du, dass sie nichts Statisches sind, sondern dynamische Elemente, die ständig im Fluss sind. Der Mensch identifiziert sich oft mit diesen Aspekten seiner Existenz und vergisst dabei, dass sie lediglich vorübergehende Erscheinungen sind.

Diese Identifikation führt zu einem tiefen Anhaften, das Leiden erzeugt. Im Buddhismus wird gelehrt, dass das loslassen von diesen Anhaftungen der Schlüssel zur Befreiung ist. Durch Achtsamkeit und Meditation kannst Du lernen, Distanz zu schaffen und die Natur der Dinge zu erkennen.



Es wird empfohlen, die vergängliche Natur aller Phänomene zu betrachten. Wenn Du wahrhaftig verstehst, dass Gefühle und Gedanken nur momentane Erscheinungen sind, verringert sich Dein Drang, an ihnen festzuhalten. Stattdessen kannst Du einen Zustand inneren Friedens erlangen, indem Du akzeptierst, dass alles kommt und geht. Dieser Prozess der Einsicht wird im Buddhismus als Pfad zur Erleuchtung bezeichnet.

Der Buddha lehrte oft über die Wichtigkeit des Loslassens als Methode zur Überwindung des Leidens. Indem Du Deine Identität nicht länger an materielle Dinge oder flüchtige Emotionen knüpfst, gewinnst Du Klarheit und Gelassenheit. Du beginnst zu begreifen, dass wahres Glück nicht in äußeren Faktoren liegt, sondern in der inneren Freiheit und im Verständnis Deiner selbst.

In den Momenten der Stille und Reflexion kannst Du die fragilen Strukturen Deiner Identität überprüfen. Gleichgültig, ob es sich um körperliche Erscheinungen oder um komplexe emotionale Muster handelt – sie sind nicht das, was Dich ausmacht. Vielmehr bist Du der Beobachter dieser Vorgänge. Wenn Du lerntest, Dich von den Ansammlungen zu distanzieren, wirst Du feststellen, dass der Raum zwischen dem Selbst und den wechselnden Erfahrungen größer wird.


Das Ziel auf Deinem Weg könnte sein, in diesem Raum einen Zustand der Unabhängigkeit zu finden. Frieden entsteht nicht durch das Streben nach Beständigkeit in einem sich verändernden Universum, sondern durch das Akzeptieren dieser Vergänglichkeit. Der Buddhismus lädt Dich ein, diese grundlegende Wahrheit über die Natur des Lebens zu umarmen und Dich in diesem Wissen ruhen zu lassen. So findest Du Zugang zu einem tieferen Verständnis von Dir selbst und zur Welt 
um Dich herum.

Um die Erkenntnisse über die Vergänglichkeit und das Loslassen weiter zu vertiefen, ist es wichtig, auch den Einfluss von Gedanken und Emotionen auf Deinen Alltag zu betrachten. Wenn Du Dich in der Stille des Geistes übst, wirst Du feststellen, dass das Leben oft von unkonstanten Stimmungen und Vorstellungen diktiert wird. Diese Gedanken reisen in Wellen: manchmal sind sie beruhigend, manchmal stürmisch. Doch wenn Du beginnst, sie als vorübergehende Erscheinungen wahrzunehmen, anstatt sie als Teil Deines Selbst zu interpretieren, verändert sich Deine Wahrnehmung der Realität grundlegend.



In diesem Prozess der Achtsamkeit lernst Du, diesen inneren Dialog zu beobachten, ohne Dich emotional damit identifizieren zu müssen. So entsteht eine neue Perspektive auf Deine Erfahrungen; Du erlebst eine Art inneren Abstand, der es Dir ermöglicht, beim Auftreten starker Gefühle oder Gedanken ruhig zu bleiben. Indem Du diese Momente mit Neugier betrachtest, beginnst Du zu erkennen, dass sie niemals dauerhaft sind. Sie sind wie Wolken, die am Himmel vorbeiziehen – mal dicht und bedrohlich, dann wieder leicht und flüchtig.

Diese Wahrnehmung verschafft Dir die Freiheit, aktiv an Deiner Reaktion auf die Herausforderungen des Lebens zu arbeiten. Anstatt impulsiv zu handeln oder in alte Muster zurückzufallen, kannst Du bewusst entscheiden, wie Du auf bestimmte emotionale Anreize reagierst. Der Buddhismus lehrt Dich die Kunst der inneren Gelassenheit; wenn Du den Raum zwischen dem Impuls und Deiner Reaktion vergrößerst, eröffnet sich Dir eine neue Möglichkeit des Handelns.



Ein weiterer Schritt auf Deinem Weg zur Befreiung besteht darin, Mitgefühl für Dich selbst und andere zu entwickeln. Wenn Du verstehst, dass alle Wesen unter den gleichen Bedingungen leiden – die Unbeständigkeit der Dinge und die Anhaftung an das Selbst – entsteht ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. Dieses Mitgefühl ist nicht nur ein schöner Gedanke; es ist eine Kraft, die Deine Beziehungen bereichert und Dich näher zu einem harmonischen Miteinander bringt.

Indem Du diese Prinzipien weiterverfolgst und in Dein Leben integrierst, schaffst Du eine Grundlage für wahres Glück. Es geht darum, in jedem Moment präsent zu sein und das Leben mit all seinen Facetten zu umarmen – sowohl die Höhen als auch die Tiefen. So öffnest Du Dich dem Fluss des Lebens und erfährst eine tiefe Freude im Jetzt, die unabhängig von äußeren Umständen ist.

Der Weg ist das Ziel!



Buddha sagte einmal: „Nur die, die nichts lieben und nichts hassen, tragen keine Fesseln.“

Albert Einstein: „Der Mensch ist Teil des Ganzen, das wir Universum nennen, Teil von Raum und Zeit. Er erlebt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als etwas Getrenntes von dem Rest – eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins.“

Mahatma Gandhi: „Die Größe einer Nation und ihr moralischer Fortschritt können daran gemessen werden, wie sie ihre Tiere behandelt.“

Khalil Gibran: „Die Menschen sind wie die Wellen des Meeres; sie kommen und gehen, aber der Ozean bleibt immer gleich.“

Diese Zitate reflektieren verschiedene Aspekte der menschlichen Existenz und unserer Beziehung zur Welt.



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