Nach der Erleuchtung -

Geschrieben am 28.12.2024
von SR


Was passiert mit dem Menschen, wenn er Erleuchtung gefunden hat?

Ob man Erleuchtung findet oder nicht, das zeigt unser Karma.

Es kommt immer so, wie es kommen muss, unabhängig davon, wie sehr ich mich bemühe oder was ich tue.

Am Ende entscheidet das Schicksal und meine früheren Begegnungen über meine Zukunft.



Jedenfalls ist zu beobachten, dass die Menschen, die nicht mehr den äußeren Dingen unterworfen sind, die nicht mehr nach Sinnesfreuden, nach Bedürfnissen, nach Wünschen und nach Wollen streben, dass die dem Ende entgegenziehen.

Nun kann dieses aus dem Intellekt, aber auch aus dem Bewusstsein kommen.

Keiner weiß so genau, wo die Abgrenzung ist.

Aber wenn ich eines Tages zur Erleuchtung komme oder schon die Erleuchtung hinter mir habe, dann passiert ja etwas mit meinem Körper und mit meinem Geist.


Nachdem ich nicht an dem Tag meiner Erleuchtung sterbe, das wissen wir von Buddha, muss es andere Dinge geben, die dann mit mir ablaufen.

Was könnte das sein?

Wir können den Lehrer aller Lehrer beobachten, der in seinem Alter, auch unterrichtete und große Mengen von Schülern um sich scharrte.

Er war beherrscht und kontrolliert.

Er hatte keine Wünsche, kein Wollen und vor allen Dingen keine Anhaftung.

Das Loslassen hatte er schon praktiziert und hinter sich, er war schon eine Stufe weiter.



Wenn nun durch die Erleuchtung der Geist beherrscht und kontrolliert wird, dann werden die meisten Dinge mit Hingabe und Disziplin getan.

Mit voller Achtsamkeit und Kontrolle.

Und mit Konzentration auf den jetzigen Moment.

Alles wird frei sein von den Fesseln des Karmas, weil durch die Erleuchtung das Karma aufgelöst wurde.

Jegliche Liebe wird ehrlich und tief sein, frei von Fesseln und überhaupt eben ohne Anhaftung. Das ist dann richtige Liebe, tiefe und ehrliche Liebe, die wahrscheinlich dem erleuchteten Menschen vorbehalten ist.



Wenn sich dann noch der menschliche Geist in die Göttlichkeit der eigenen Existenz vertieft, kann gerade dieser erleuchtete Mensch dann selbst Gott werden.

Durch die Vergrößerung des Bewusstseins und die göttlichen Qualitäten in jeder Handlung wird endlich das göttliche Licht aus dem erleuchteten Wesen für fast jedermann sichtbar scheinen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass das Streben nach Gewinn, oder nach Vorlieben, Abneigung, Anhaftung oder Wünschen uns daran hindert, die Dualität des Seins hinter uns zu lassen.

Denn es gibt nur eine Singularität, und diese Singularität ist ganz einfach die, die uns Buddha in den vier edlen Wahrheiten hinterlassen hat.

Wer sich also über die Dualität erheben kann und zur Singularität vorstoßen wird, der ist dann frei von den Wertungen dieser Welt.



Gut oder böse, klein oder groß, schön oder hässlich, alles Wertungen, die wir hinter uns lassen können, wenn wir die Dualität hinter uns gelassen haben.

Im Traum oder in der Meditation können wir uns wahrnehmen, so wie wir wirklich sind.

Hier gibt es Momente, wo wir die Dualität kurz hinter uns lassen, aber noch nicht den Mut gefunden haben, zur endgültigen Singularität vorzudringen.

Im Traum oder in der Meditation unterscheiden wir uns ganz deutlich von dem, was wir im normalen Zustand zu wahrnehmen.

Dann nämlich sind wir frei, wir sehen die Dinge so, wie sie wirklich sind.


Und wenn du im Traum bist, wie siehst du dich selbst?

Siehst du dich als dritte Person, die auf dich herabblickt?

Oder blickst du durch deine eigenen Augen und siehst so das Geschehen?

Das sind ganz interessante Fragen, wo sich zeigt, wie weit du mit der Dualität schon hinter dir bist, ob du zur Singularität vorstoßen möchtest und überhaupt, wenn du richtig meditierst, dann weißt du, was noch zwischen dir und der Singularität steht.

Die Singularität, da siehst du dein eigenes.

Dein wahres Selbst.



Und dann kannst du natürlich auch das Nirwana sehen, den Moment, wo alles, wirklich alles, endlich einen Sinn ergibt.

Deswegen, weil die Dualität eben als Trugbild erkannt wurde und die Singularität als einzig wahre und ganz zu tiefgründige Lehre aus der ganzen Angelegenheit mitgenommen werden kann.

Wer sich auf die Suche zur Erleuchtung begeben will, der sollte zuerst seinen Geist reinigen und seinen Intellekt, indem er entschlossen den Weg geht, den der große Lehrer uns aufgezeigt hat.

Dafür muss man verzichten auf die Sinnesobjekte. Die fünf Sinne, die können uns als Fenster zur wahren Welt dienen, aber sie können auch für uns eine Probe sein und eine Belastung.

Wer keine Anziehung mehr fühlt, nicht zu Menschen und nicht zu Dingen, der ist auch wieder einen Schritt weiter. Der kann in Einsamkeit leben, wenig essen, zurückhaltend sein, in seiner Sprache, in seinem Körper und überhaupt in seinem Geist.

Stattdessen füllt er seine Zeit mit Meditation und Kontemplation, gibt seine Ich-Bezogenheit, seine Arroganz, seine Macht, sein Vermögen.

Seinen Zorn und überhaupt seine Gier auf und erhebt sich über alle materiellen Dinge. Er ist dann endlich, endlich frei von allen Anhaftungen, Identifikationen und Wünschen. Dann ist er dem Zustand der Erleuchtung würdig.

Buddha sagte in diesem Zusammenhang einmal, tu es oder tu es nicht, aber höre auf es zu versuchen.

Denn der Weg ist das wahre Ziel!



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